Die Haushaltslage der Gemeinde Grefrath ist bekanntermaßen prekär. Grund genug, bei Ausgaben lieber doppelt hinzuschauen. In der Verwaltung führte dies offenbar zu dem Schluss, dass gar kein Geld mehr ausgegeben werden solle. So wurde in den Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses (HUF), sowie des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses (BAPLUM) am Rande bekannt gegeben, dass die Gemeinde Grefrath sich nicht mehr am gemeinsamen Klimaschutzkonzept mit dem Kreis Viersen und weiteren Kommunen beteiligen werde.
Konkret bedeutet dies einen Verzicht auf einen Klimaschutzmanager, dessen Hauptaufgabe es wäre, die jährlichen Energieaufwendungen von über 300.000€ zu reduzieren.
Der grüne Fraktionsvorsitzende, Dirk Drießen, reagiert fassungslos: „Es wird hier auf die Möglichkeit verzichtet, nicht nur umweltschonende Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch Einsparpotenziale zu generieren.“
Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass die Stelle zu 65% durch Bundesmittel bezuschusst würde, so dass die Gemeinde Grefrath lediglich 2.800€ zum Entgelt beitragen würde. In anderen Kommunen ist es bereits Alltag, dass Klimaschutz nicht nur als Mittel zur Senkung von CO²-Emissionen gesehen wird, sondern auch zu energetischen Einsparungen beiträgt.
„Wir sehen hier große Chancen für Grefrath. Hier sollten wir auf jeden Fall handeln, um unsere Gemeinde zukunftsfähig zu machen,“ fordert Jens Ernesti der als grünes Mitglied im BAPLUM bereits mit Unverständnis auf den geplanten Verzicht reagierte.
Die Grünenfraktion im Gemeinderat appelliert an die Verwaltung hier nicht kurzsichtig, sondern mit Blick auf die Einsparungspotenziale weitsichtig zu handeln. Andernfalls droht, dass erneut ein teures Konzept in den Verwaltungsschubladen verschwindet.
„Wir wollen verhindern, dass ohne überhaupt darüber zu Diskutieren und ohne Kenntnisse über Aufgaben und Tätigkeitsfeld eines Klimaschutzmanagers eine Chance verspielt wird,“ erklärt Ernesti.