Antrag Bezahlkarte

Antrag zur Bezahlkarte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz

 

die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Rat der Gemeinde Grefrath stellt folgenden Antrag

(Beratungsverlauf HUF, Rat):

 

Der Rat der Gemeinde Grefrath stellt fest, dass es für die Einführung einer sogenannten

Bezahlkarte für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz keine Notwendigkeit gibt

und beschließt, in Grefrath keine Bezahlkarte für Geflüchtete einzuführen.

Begründung

Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW senden

lediglich sieben Prozent der Geflüchteten Geld aus Deutschland ins Ausland. Die Tendenz

ist gemäß der Studie weiter abnehmend. Die Vorstellung, dass Geflüchtete, die auf

Grundsicherung angewiesen sind, in großem Umfang Geld ins Ausland schicken, entbehrt

damit jeder empirischen Grundlage. Die bundesweite Debatte über Geldüberweisungen von Geflüchteten in ihre Heimat, die im

vergangenen Jahr dazu führte, dass der Bundestag über eine gesetzliche Änderung des

Asylbewerberleistungsgesetzes eine Bezahlkarte als mögliche Form der Leistungserbringung

einführte, spiegelt damit nicht die Realität wider.

Aus Sicht der antragstellenden Fraktion sollte in Grefrath schon allein deswegen keine

Bezahlkarte eingeführt werden. Es würde eine bürokratische Extra-Maßnahme geschaffen,

die Geld und Verwaltungsressourcen kostet und nicht zur Integration von zu uns

Geflüchteten führt, sondern diese in ihrer Selbstbestimmtheit und Freizügigkeit weiter

einschränkt und stigmatisiert.

Hintergrund

Am 18.12.24 hat die Landesregierung die Einführung der Bezahlkarte beschlossen.

Gleichzeitig wurde eine Opt-Out Möglichkeit für Kommunen mit in das Gesetz aufgenommen.

 

Unser Antrag zur Bezahlkarte

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