Wie können wir dringend benötigten Wohnraum nachhaltig schaffen?
Diese Frage stand im Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung „Der unsichtbare Wohnraum“, organisiert von Bündnis 90/Die Grünen aus Tönisvorst, Grefrath und Nettetal. Alle waren sich einig: Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Innovative Lösungen sind daher dringend gefragt. Gemeinsam mit Teilnehmenden aus Politik (fraktionsübergreifend), Verwaltung und interessierten Bürger*innen wurde intensiv über nachhaltige und klimaschonende Alternativen zum herkömmlichen Wohnungsbau diskutiert.
Mehr Wohnraum ohne massiven Neubau
Die klassische Einfamilienhaussiedlung verbraucht nicht nur viele Ressourcen, sondern hinterlässt auch einen erheblichen CO -Fußabdruck, betonte der Tönisvorster Ratsherr Dr. Ralph Thoms in seinem Impulsvortrag. Dr. Daniel Fuhrhop, renommierter Wohnwende-Ökonom und Buchautor, stellte daraufhin die Potenziale des „unsichtbaren Wohnraums“ vor:
- Zimmer zur Untermiete anbieten
- Wohnungstausch, etwa zwischen älteren Menschen und jungen Familien
- Umbau großer Häuser, um Einliegerwohnungen abzutrennen
- Sicheres Vermieten/ soziale Wohnraumvermittlung
- Gemeinschaftliches Wohnen: flächensparend und flexibel
Diskussion und Lösungsansätze
In der anschließenden Fishbowl-Diskussion, moderiert von der Landtagsabgeordneten Meral Thoms, berichteten die Gastgeber:innen aus Grefrath, Nettetal und Tönisvorst über bestehende Projekte für nachhaltiges Wohnen. Bürger*innen brachten wichtige Fragen ein, wie zum Beispiel: „Wer unterstützt mich, wenn ich mein großes Haus für neue Wohnlösungen umgestalten möchte?“ Auch mögliche Herausforderungen, wie die Bedenken älterer Menschen gegenüber neuen Wohnkonzepten, wurden thematisiert. Einigkeit herrschte darüber, dass gemeinschaftliche Wohnformen und generationenübergreifende Lösungen den sozialen Zusammenhalt stärken und Einsamkeit vorbeugen können.
Mögliche kommunalpolitische Maßnahmen
- Aufklärung und Beratung, um Wohnraumanbieter und -suchende zusammenzubringen
- Unterstützung beim Umbau von großen Einfamilienhäusern, um zusätzliche Wohneinheiten zu schaffen
- Unterstützung der Kommunen bei sicherem Vermieten und sozialer Wohnraumvermittlung, z.B. durch Mietgarantien, Begleitung der Vermietung und Renovierungszuschüsse.
Die Vorträge stehen hier zu Download bereit:
Weitere Informationen zu Dr. Daniel Fuhrhop unter:
.
