Nach der Präsentation des Bäderkonzeptes bleiben viele Fragen offen

In der gestrigen Sitzung des Sport- und Kulturausschusses wurde das Bäderkonzept durch die Firma Altenburg vorgestellt. Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger haben sich als Zuschauer in der Albert-Mooren-Halle eingefunden, um sich die Präsentation zum Bäderkonzept der Firma Altenburg anzuhören.

Vorgestellt wurden neben den aktuellen Zahlen drei Alternativen:

  • Sanierung des Freibades
    Das Freibad wird analog zum jetzigen Bestand renoviert.
    Die Kosten für die Sanierung werden mit 4-5 Mio. Euro beziffert.
  • Kombibad
    Das jetzige Hallenbad wird durch eine zusätzliche Freibadwasserfläche und Freibadaufenthaltsfläche erweitert.
    Die Kosten wurden mit 2-3 Mio. Euro beziffert.
  • Gartenhallenbad
    Das jetzige Hallenbad wird mit einer Freibadliegefläche außen erweitert. Freibadwasserflächen wird es keine geben.
    Die Kosten wurden mit max. 1 Mio. Euro beziffert.

In allen 3 Fällen kommen nochmals 2-3 Mio. für die ohnehin geplante Sanierung des Lehrschwimmbeckens im Hallenbad hinzu.

Im Anschluss präsentierte das Planungsbüro HJP-Planer aus Aachen, denkbare Ansätze, wie und wo ein Kombibad oder Gartenhallenbad entstehen könne und wie sich die Parkplatzsituation dann darstellen würde. Egal ob Gartenhallenbad oder Kombibad, in beiden Fällen würde die derzeitige „Schulwiese“ für die Erweiterung wegfallen. Die vorhandenen Parkplätze in der Umgebung sind laut HJP-Planer für beide Alternativen ausreichend. Im Falle des Kombibades müssen hier aber längere Fußwege in Kauf genommen werden.

Während die Sanierung des Lehrschwimmbeckens für uns absolute Priorität hat, sind bezüglich des Freibades noch viele Fragen offen.

 

Aus der Präsentation wurde nicht deutlich welche Sanierungsmaßnahmen im Einzelnen in den veranschlagten 4-5 Mio. am Freibad enthalten sind. Laut unserer Information gehen diese über die Sanierung der Becken und der Wasseraufbereitung hinaus. Wir haben in der Sitzung um eine Einzelaufstellung der geplanten Sanierungsmaßnahmen im Freibad als Anlage zur Niederschrift der Sitzung gebeten.

Die Sanierung des Freibades wurde mit Edelstahlbecken geplant. Laut Herrn Altenburg ist dies alternativlos. Zu dieser Einschätzung gibt es bei uns noch offene Fragen.
Zum Beispiel haben sich andere Bäder, auch in jüngster Vergangenheit, aus Kostengründen für eine preiswertere Sanierung mit Folie entschieden. Sicherlich ist die Edelstahlvariante aufgrund der deutlich längeren Lebenserwartung (>50Jahre) auf lange Sicht die günstigere Variante.
Aber auch bei einer Auskleidung mit PE-Folie geht man von einer Lebenserwartung von 20-30 Jahren aus. Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass alternative Sanierungsverfahren geprüft werden müssen

Im Falle eines Kombibades kommen, auch das wurde in der Sitzung deutlich, noch weitere Kosten hinzu. Wie oben erwähnt würde die Erweiterungsfläche die aktuelle „Schulwiese“ sein. Der Bürgermeister machte gestern deutlich, dass dazu ein Bebauungsplan eingeleitet werden muss, der zusätzliche Kosten verursacht. Ferner grenzt eine Erweiterung zum einen an die Grundstücke auf der Stadionstr, zum anderen an das Schulgelände. In beiden Fällen muss für einen Lärmschutz gesorgt werden, der weitere Kosten verursacht.

Aus unserer Sicht benötigt Grefrath kein Kombi-Bad, wenn für eine ähnlich hohe Investitionssumme die Sanierung des Freibades realisiert werden kann. Deshalb müssen bei allen Konzepten die Kosten nochmals genau durchleuchtet und hinterfragt werden.

Unabhängig von der Diskussion über die Konzepte, muss auch eine offene Diskussion über die Finanzierung geführt werden. Denn eins ist klar: Eine Investition von mehreren Millionen Euro gibt der Haushalt, ohne Steuererhöhung, aktuell nicht her. Die Prüfung von Fördermitteln muss dabei ein zentraler Bestandteil der Diskussion sein.

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