Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt folgende Punkte in der nächsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses zu behandeln:
Nachbereitung der Kirmes 2014 – Zukünftige Ausrichtung der Kirmessen
Begründung:
Die Kirmes hat eine lange Tradition. Aus dem einstmaligen Kirchweihfest entwickelte sich ab dem Mittelalter die Veranstaltung, wie wir sie heute als Kirmes kennen – mit Karussells, Händlern und Buden.
Leider waren die letzten Kirmessen in Grefrath nicht allzu gut besucht und es stellt sich uns als Grüne Fraktion die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, hier wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Fakt ist, dass die kleinen Kirmessen ums Überleben kämpfen und mit einer Vielzahl von Freizeitangeboten konkurrieren. Immer wieder ist die Rede von Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen wie Schützenfesten, oder dass der Zuspruch der Schausteller sehr gering sei.
Wir möchten gerne darüber informiert werden, wie in der Regel ein Planungsprozess abläuft und welche Flächen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus möchten wir gerne wissen, welche Kosten die Schausteller zu tragen haben und wie sich diese im Vergleich im Kreis Viersen gestalten. Uns geht es darum gemeinsam einen Impuls zu liefern, wie Grefrath sowohl für die Schausteller als auch für unsere Gemeinde wieder lohnen kann, und wie eventuell durch ein attraktives kirmesbegleitendes Rahmenprogramm Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bestehen.
Sinnvoll wäre es unserer Meinung nach, die Marktmeisterin Frau Petra Janicki sowie den Vorsitzenden des Schaustellerverband für den Kreis Viersen Heinz-Walter Holz an der Vorbereitung und Durchführung der Sitzung zu beteiligen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dirk Drießen
Fraktionsvorsitzender
Ergebnis:
„Herr Franken stellt in einem längeren, ausführlichen Vortrag die Situation der Kirmessen in Grefrath dar. Die in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen zeigen, dass eine Kirmes mit attraktiven Fahrgeschäften nur organisiert werden kann, wenn gleichzeitig ein begleitendes Rahmenprogramm, z.B. Herbstfest oder Schützenfest, stattfindet. Nur dann kommen die Schausteller angeblich auf ihre Kosten. Die Standgebühren wurden seit 1999 nicht mehr erhöht, um bereitwillige Schausteller nicht durch zu hohe Gebühren abzuschrecken. Der Gemeinde entstehen Personalkosten für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und des Bauhofs. Außerdem beteiligt sich die Gemeinde an den Kosten für den Toilettenwagen und übernimmt ein Teil der Stromkosten. Die Schausteller mit interessanten Fahrgeschäften kommen erfahrungsgemäß nur nach Grefrath, wenn keine anderen, größeren Veranstaltungen im Umfeld stattfinden. Diese sind für die Schausteller anscheinend lukrativer. Auch kommt es gelegentlich vor, dass Verträge nicht eingehalten und Konventionalstrafen riskiert werden. Die landesweiten Kirmestermine werden bereits frühzeitig festgelegt, so dass die Schausteller nur bedingt auf spontan festgelegte Veranstaltungstermine reagieren können. Wenn die Kirmes in Grefrath zusammen mit einer anderen Veranstaltung durchgeführt werden soll, dann bedarf es einer rechtzeitigen Abstimmung und Terminfestlegung.
Daraufhin schlägt Ratsherr Drießen vor zu überlegen, die Kirmes nur alle 2 Jahre durchzuführen bzw. Alternativkonzepte zu entwickeln. Vorstellbar wäre auch eine Zusammenlegung mit Veranstaltungen der Kulturinitiative Grefrath (KinG).“
(Quelle: Niederschrift über die 3. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 23.Februar 2015)