Flüchtlinge und Asylbewerber*innen im Kreis Viersen

SONY DSC

Der Kreisverband Bündnis90/Die Grünen Viersen hat am 13.11.2014 zu einer Podiumsdiskussion eingeladen um über die Asyl- und Flüchtlingssituation im Kreis zu diskutieren.

disk01_2

MdL Monika Düker, innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen und Sprecherin für Flüchtlingspolitik berichtete aus politischer und Landessicht Sie berichtete von dem am 22. Oktober statt gefundenen „Flüchtlingsgipfel“, auf dem ein konkreter Maßnahmenkatalogerarbeitet  wurde, der die Kommunen finanziell entlastet und die Situation von Flüchtlingen und Asylbewerber*innen verbessert. Dazu stellt das Land NRW 46 Millionen Euro bereit. Bisher beteiligt sich der Bund in keiner Weise an die Versorgung der Flüchtlinge. Besonders bei den sozialen Leistungen müsste ein deutliches Signal kommen. Vor allem bei den Krankenkosten brauchen die Kommunen Entlastung. Darum fordern die Grünen , dass Flüchtlinge in das reguläre Krankenversicherungssystem aufgenommen werden.

Adel Avad Flüchtling aus Ägypten und z.Zt. in Grefrath lebend erzählte von seinem Leben als Asylbewerber. Er bedankte sich, dass er und seine Familie in Deutschland zunächst einmal Schutz und die notwendigsten Mittel zum Leben erhalten. Auch, dass seine Kinder hier zur Schule gehen können und die notwendigste medizinische Hilfe erhalten wird, mache ihn dankbar. Ein großes Problem, was ihn und seine Familie aber traurig macht, sei die Einsamkeit und die fehlenden sozialen Kontakte.

Frau Thelen vom SKM und zuständig für die Asylbetreuung  der in Kempen lebenden Asylbewerber*innen  und der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge berichtete von ihrer Arbeit aus der täglichen Praxis. Die Stunden die ihr für ihre Arbeit zur Verfügung stehen, reichen bei weitem nicht aus, um die vielfältigen Aufgaben, die erforderlich sind, bewältigen zu können. Sie wünsche sich, dass die ehrenamtliche und die professionelle Hilfe besser koordiniert in einem Netzwerk verknüpft werden würde.

Dr. Michael Stoffels vom Flüchtlingsrat NRW  berichtete ebenfalls von seiner Tätigkeit als „Ehrenamtler“  Er besucht die in den Unterkünften des Kreises Viersen lebenden Menschen, fährt teilweise mit ihnen zu den Behörden, berät sie beim Ausfüllen der Formulare und ist für Viele ein notwendiger Gesprächspartner.

Dr. med. Thomas Nieberding aus Schwalmtal, selbst ehrenamtlich in der Asylbetreuung führte als Moderator kompetent und souverän durch den Abend.

Allen Teilnehmer*innen war klar, dass die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen und Asylsuchenden eine gesamtpolitische und gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, der sich alle politischen und gesellschaftlichen Ebenen stellen müssen.

©2014 Monika Schütz-Madrè

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.