Anfrage zum geplanten Kunstrasenplatz des SV Grefrath und der in diesem Zusammenhang von der Verwaltung vorgelegten Vorlagen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

da es in der letzten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses am 22.09.2014 nicht möglich war, alle unsere offenen Fragen zu beantworten, bittet die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung um schriftliche Beantwortung folgender Fragen:

1. Wann wurde der Unterboden des Tennenplatzes erneuert und wie lange hält so ein Untergrund im Durchschnitt? Hier würde uns auch interessieren, wie lange der Untergrund des Kunstrasenfelds in Grefrath-Oedt gehalten hat.

2. Welche Generation von Kunststoffrasen ist vorgesehen und aus welchem Material bestehet dieser?

3. 2011 war die Rede davon, dass es bei der Umwandlung des Tennenplatzes Probleme mit den Bäumen geben würde, die unmittelbar an den Tennenplatz heranragen. Wurde dieses Problem bereits gelöst und wenn ja, wann und wie? Wenn nicht würde uns interessieren, welche Problematik sich im Bezug auf die Bäume darstellt und wie dies gelöst werden soll?

4. Mit welchem Austauschintervall des Granulats rechnet die Verwaltung und welche Kosten wird dies verursachen? Wie hoch werden die Kosten der Entsorgung des alten Granulats sein?

5. Wer übernimmt die Kosten einer eventuellen Platzreparatur?

6. Wie ist zur Zeit die Auslastung des Platzes in Oedt?

7. Welche Pflegegerätschaften müssen eventuell noch angeschafft werden und welchen Preis haben diese? Alternativ könnten die Reinigungsgeräte von Oedt nach Grefrath transportiert werden. Wer würde, wenn dies angedacht ist, die Kosten für den Transport übernehmen?

8. Gibt es einen Kapazitätsgewinn bei den Trainingszeiten durch die Umwandelung in einen Kunstrasenplatz?
Bürozeiten: Montags von 10 bis 12 Uhr, Dienstags von 19 bis 21 Uhr, Donnerstags von 17 bis 19 Uhr

9. Ist die Platzkürzung, die laut Herrn Lommetz aufgrund der Sicherheitsabstände vorgenommen werden muss, Teil der Berechnung?

10. In welcher Form ist die Benutzung durch die Schulen und die Bürgerschaft vorgesehen? Gibt es hierzu schon konkrete Pläne?

11. In der Vorlage SK 34 V ist die Rede davon, dass der Kunstrasenplatz bei jedem Wetter gut bespielbar ist. Herr Lommetz teilte uns in einem Gespräch mit, dass bei Frost keine Spiele auf Kunstrasen ausgetragen werden dürfen. Daher unsere Frage, welche Darstellung trifft jetzt zu?

12. Des Weiteren ist in der Vorlage SK 34 V die Rede davon, dass im Zuge des Angebotsverfahrens davon ausgegangen wird, dass der Preis sich noch um 10% verringern wird. Im Schreiben der Firma GEO 3 steht dies jedoch im Konjunktiv. Daher die Frage, worauf gründet sich die Einschätzung der Verwaltung, dass dies auf jeden Fall so eintreffen wird?

13. Im Punkt „Unterhaltung“ findet sich die Aussage „Auch eine Bewässerung fällt weg“. Nach unserem Kenntnisstand ist es bei unverfüllten Systemen absolut notwendig, eine Bewässerung einzubauen, bei verfüllten Systemen ist es ein Vorteil. Wie soll daher bei dem Kunstrasen verfahren werden? Findet eine Bewässerung nun statt, oder nicht? Wenn ja ist es aus unserer Sicht wichtig, eine möglichst gleichförmige Verteilung des Wassers zu gewährleisten. Wie könnte dies umgesetzt werden?

14. Im Punkt „demografischer Wandel“ ist nachzulesen, dass „zukünftig nicht mit einem Rückgang der Fußballmannschaften zu rechnen ist“. Hierzu haben wir zwei Fragen: Zum eine möchten wir gerne wissen, welcher Zeitraum sich hinter der Begrifflichkeit „zukünftig“ verbirgt?

Zum anderen möchten wir gerne wissen, auf welcher Grundlage diese Aussage fußt? Aus unserer Sicht geht aus dem Schreiben des SV Grefrath allein die Ist-Situation hervor. Nicht ersichtlich ist unserer Meinung nach, wie viele Kinder und Jugendliche sich neu für Vereinsfußball als Freizeitaktivität entscheiden werden und wie viele Kinder und Jugendliche aufhören zu spielen. Hierzu könnte im besten Fall eine Tendenz aus der bisherigen Entwicklung extrapoliert werden. Dazu müssten allerdings alle An- und Abmeldungen der letzten Jahre in den einzelnen Altersklasse sowie der Anteil der Fußball spielenden Kinder an der gesamten Kinderzahl ermittelt werden. Dies ist hier allerdings nicht geschehen.

Wie in der Sitzungsvorlage Nr. J 027 V nachzulesen, ist mit einem starken Bevölkerungsrückgang in allen Altersklassen bis 64 Jahren auszugehen. Bis zum Jahr 2030 wird mit Rückgang der 6-18 Jährigen von ca. 15%, bei den 19-64 Jährigen um fast 20% gerechnet. Schaut man sich Sportentwicklungspläne anderer Städte und Gemeinden an, zeigt sich, dass insbesondere die Altersgruppe der über 60 Jährigen zwar Interesse an sportlicher Betätigung hat, aber es wird deutlich, dass Fußball es hier nicht unter die beliebtesten 10 Sportarten schafft. Im Sportstättenentwicklungsplan der Stadt Mönchengladbach wurden die aktiven Sportler der einzelnen Sportarten anhand der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung hochgerechnet. Zitat Seite 25: „Aus den Berechnungen wird deutlich, dass sich die Anzahl der aktiven Sportler bei gleichbleibendem Sportinteresse in der Bevölkerung bis zum Jahr 2025 um mehr als 3.700 Sportler -rund 8 Prozent- verringern wird. Am deutlichsten wird diese Entwicklung im Fußballsport sichtbar. Hier wird es bis zum Jahr 2025 etwa 800 Sportler weniger geben, was bei einer durchschnittlichen Mannschaftsstärke von 15 Spielern ein Rückgang von etwa 53 Mannschaften ausmachen wird.“

15. Die Vereine haben signalisiert, sich finanziell zu beteiligen. Wird diese Beteiligung durch die Einbringung von Barmitteln geleistet, oder ist ein anderes Verfahren, z . B. die Kürzung der Gemeindezuweisungen angedacht?

16. Wie hoch wird der Buchwert des Tennenplatzes zum Stichtag 31.12.2014 sein?

17. Handelt es sich aus Sicht der Kämmerei beim Umbau des Platzes um nachträgliche Anschaffungs-/Herstellungskosten des ursprünglichen Tennenplatzes oder wird durch die beabsichtigte Investition ein neues Wirtschaftsgut Kunstrasenplatz geschaffen?

18. Wie sehen die Planungen bzgl. Rückstellungen für Erneuerungsmaßnahmen aus? Auch wenn dazu erst in 10-15 Jahre Mittel benötigt werden ist es doch sinnvoll, sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen. Muss hier allein die Bevölkerung zahlen, oder leisten die Vereine hier ebenfalls einen Zuschuss?

19. Wann ist mit einer Untersuchung der alten Asche zu rechnen? Gibt es schon einen geeigneten Anbieter, der diese Untersuchung durchführt? Wie hoch werden die Kosten dieser Untersuchung sein? Sollte keine genaue Bezifferung der Kosten möglich sein, bitten wir um eine Schätzung.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Dirk Drießen
Fraktionsvorsitzender

Anfrage zum geplanten Kunstrasenplatz des SV Grefrath und der in diesem Zusammenhang von der Verwaltung vorgelegten Vorlagen


 Ergebnis:

Auslastung Sportplatz Oedt

Nun ist endlich die Antwort der Verwaltung bezüglich unserer Anfrage zum Kunstrasenplatz eingegangen. Für uns Grüne ergeben sich aus den gemachten Antworten eher noch mehr Fragen, als das diese beantwortet werden. Die Antwort der Verwaltung können Sie sich hier als PDF herunterladen.

„Ratsherr Drießen erinnert an die Beantwortung des Schreibens seiner Fraktion vom 5.11.2014 bezüglich des geplanten Kunstrasenplatzes.“
(Quelle: Niederschrift über die 3. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 23.Februar 2015)

„Anfrage der Fraktion B90/Die Grünen vom 05.11.2014 zum geplanten Kunstrasenplatz“
(Quelle: Niederschrift über die 4. Sitzung des Rates am 15. Dezember 2014)

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