In weniger als drei Wochen werden in ganz NRW die Kommunalparlamente gewählt. Auch in Grefrath konnten in den letzten Wochen mehr und mehr Plakate der vier hier antretenden Parteien begutachtet werden. Viele dieser Plakate könnten beliebig zwischen den Kommunen ausgetauscht werden und haben kaum Ortsbezug.
Die Grünen in Grefrath haben deshalb diese Woche zusätzlich zu den allgemeinen Plakaten, die klassische grüne Themen wie Mitbestimmung, Bildung und Nahverkehr thematisieren, individuelle Plakate für die Gemeinde Grefrath vorgestellt.
Auf dem ersten Plakat sieht man auf den ersten Blick nicht viel. Dort ist nämlich eine große schwarze Fläche zu sehen. „Grefraths Zukunft darf nicht so aussehen.“ Der Ortssprecher der Grünen, Andreas Sonntag erklärt dazu: „Wir kritisieren damit die Ideenlosigkeit und uninspirierte Politik der anderen Parteien. Wir wollen ein buntes Grefrath statt einer schwarzen Zukunft.“
Im Grefrather Ortskern sind viele Cafés zu finden, allerdings noch deutlich mehr Autos. „Wir haben bei einer Verkehrszählung festgestellt, dass die meisten Autos wirklich nur durch den Ort fahren, ohne Aufenthalt dort“, so Sonntag zur grünen Forderung den Ortskern von Verkehr zu befreien und den Menschen zurück zu geben.
Einem politischen Schwerpunkt der Grünen in der vergangenen Legislaturperiode widmet sich das dritte Plakat mit dem Titel „Jugend braucht Freiraum“. Dazu Ratskandidat Jens Ernesti, der maßgeblich für die Gestaltung der Plakate verantwortlich war: „Falsche Versprechungen und Ignoranz der Bedürfnisse junger Menschen sind für uns fatal. Wir wollen endlich das Konzept ‚Nah Dran‘ umsetzen.“
Das letzte grefrathspezifische Plakat greift ein sehr aktuelles Thema auf und titelt „Geschwisterkinder kostenlos“. Erst kürzlich hatte der Gemeinderat mit den Stimmen von CDU, FDP und Bürgermeister die Einführung von Elternbeiträgen für Geschwisterkinder in der Offenen Ganztagsschule (OGS) beschlossen. „Für uns ist das peinlich für eine Gemeinde, die sich mit ihrer vermeintlichen Familienfreundlichkeit rühmt“, erklärt Ernesti dazu.
Die Grefrather Grünen erhoffen sich mit diesen konkreten Plakaten Aufmerksamkeit zu erregen und das Interesse an der Kommunalwahl zu wecken.