Bürgerbus für Grefrath

t7Es war schon 2009 ein Anliegen der Grünen Grefrath, einen Bürgerbus in der Gemeinde voranzutreiben. Nach umfänglichen Kontaktaufnahmen mit Initiativen, die solch ein Projekt in ihren Gemeinden initiiert haben, stellten sie eine Anfrage an Gemeindevertreter, die sinnbildlich abwinkten und auf die großen Hürden, die ein solches Unterfangen mit sich bringen würde, verwiesen.

Obwohl Kontakte zu Tönisvorst, Älterwerden in Grefrath und aus dem Rheinland auf positive Rückmeldungen gestoßen sind, wurde auch aus Personalmangel nur noch im kleinen Kreis darüber diskutiert, bis dann am Samstag, in dem Bürgerforum der SPD und Bündnis 90/Die Grünen, das Thema Bürgerbus, besonders im Zusammenhang mit dem Demographischen Wandel, aggressiv wieder in den Focus gerückt wurde.

Jens Ernesti erläuterte in diesem Zusammenhang noch einmal die Idee Bürgerbus und erhielt Unterstützung von Petra Crone, die von einer seit Jahren sehr erfolgreichen Umsetzung  in ihrem Heimatort berichtete.In ihrer Haushaltsrede im März 2015 machten die Grünen bereits den Vorschlag, den Bürgerbus als Fraktionen übergreifendes Projekt umzusetzen.

Unsere Fraktion ist sehr erfreut darüber, dass die Initiative für Oedt diese Idee aufgegriffen hat und wird sie vollumfänglich Unterstützen, denn hier geht es um Grefrather Bürgerinnen und Bürger und nicht um parteipolitische Eitelkeiten.

©2015/abs


Ergänzung:

Gestern Abend (21.05.2015) fand im Seminarraum des Altenzentrums Oedt eine aufschlussreiche und informative Veranstaltung zum Thema „Bürgerbus“ statt. Auf Einladung der „Perspektiven für Oedt“ berichtete Wolfgang Schouten, Geschäftsführer des Bürgerbusvereins Tönisvorst und Mitglied der Tönisvorster Verwaltung von den Erfahrungen mit dem Bürgerbus in unserer Nachbargemeinde. Dort wurde das Konzept „Bürger fahren Bürger“ bereits 1999 realisiert und sorgt seitdem für Mobilität innerhalb der Gemeinde. Egal ob ältere Bürger, die zum Einkaufen oder zum Arztbesuch möchten oder Schüler, die mit dem Bürgerbus einfach zur nächsten Haltestelle von Bus oder Bahn gelangen – der Tönisvorster Bürgerbus wird vielfach genutzt. Dazu gehört nicht zuletzt auch der gepflegte Plausch mit den Mitfahrern.

Deutlich wurde, dass sich das in Tönisvorst seit mehr als 15 Jahren erfolgreich praktizierte Modell nicht einfach auf Grefrath übertragen lässt. Da es in jeder Gemeinde andere Strukturen und Voraussetzungen gebe, müsse hier jeder seinen eigenen Weg finden, wie Wolfgang Schouten betonte. Wichtig sei es, vorab Bedarf und Nachfrage zu klären und genau zu überlegen, ob und wie sich das Projekt tragen könne. Hierzu gehöre auch die Definition von Zielen – was will ich mit dem Bürgerbus erreichen?

Die Veranstaltung hat viele interessante Denkanstösse gegeben. Darauf aufbauend müssen nun weiter Informationen gesammelt, Know-how aufgebaut und Überlegungen angestossen werden, wie das Konzept für einen Bürgerbus in Grefrath aussehen könnte. Auch der ÖPNV gehört hier frühzeitig mit ins Boot. Klar wurde auch: Ohne Rückhalt und Unterstützung aus Verwaltung und Politik ist das Projekt nicht umsetzbar. (mrh)

 

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